Ein Monarch, der seinen Titel verdient: Der unglaubliche Kaiserpinguin
Am 20.01. ist Penguin-Awareness-Day! Als wahrer Pinguinfan habe ich natürlich unter den 18 verschiedenen Pinguinarten meinen Favoriten: Trotz eines generellen Hangs zum Understatement muss ich im Falle der Antarktisvögel doch zugeben, dass es mir der grösste und prächtigste von allen angetan hat: Der Kaiserpinguin. Und das kommt nicht von ungefähr.
Der Kaiserpinguin ist mit bis zu 1,30 m und bis zu 40 kg Lebendgewicht ein wahres Prachtexemplar. Ein charakteristischer roter Streifen an seinem schwarzen Schnabel und sein leicht oranger Kragen machen ihn unverwechselbar. Er ist so genial gebaut und organisiert, dass ihm Temperaturen von -40°C nichts anhaben können.
Wie alle Pinguinarten leben Kaiserpinguine monogam und verständigen sich über ihre individuellen Rufe, von denen keiner wie der andere ist. Bei der Balz wird viel geschrien, um sich den Ruf des Partners genau einzuprägen. Denn dieser ist so ziemlich das einzige Unterscheidungsmerkmal der Frackträger. Ihr Blick wirkt so cool und hoheitsvoll, selbst wenn sie ausrutschen. Nichts scheint sie aus der Ruhe zu bringen. Nicht mal ein seltamer Gast, der die energiesparende Technik des Auf-dem-Bauch-Rutschens offenbar perfektioniert hat. Wundervolle Aufnahmen!
Von Anfang an cool: Kaiserpinguine, Eis und Körperwärme
Die Küken des Kaiserpinguins schlüpfen im kältesten Bereich der Antarktis, und das mitten im dicksten Winter. So sind sie im Januar – dem arktischen Sommer – flügge und können ihr eigenes Abenteuer abseits der Bauchfalte der Eltern starten.
Die extreme Kälte bedingt, dass der Kaiserpinguin keine natürlichen Feinde an Land zu fürchten braucht. Dass er trotzdem in Kolonien lebt, liegt zum einen an der Knappheit der Nistplätze, denn die dürfen nur windschattig gelegen sein. Zum anderen stellt die Kolonie eine riesige Partnerbörse für die Jungtiere dar. Und schlussendlich schenken viele Körper viel Wärme. Aggressives Reviergehabe sucht man bei den friedfertigen Riesen vergeblich.
Nachdem das Weibchen das Ei gelegt hat, befördert der Papa es mit dem Schnabel auf seine Füsse. Das muss sehr schnell gehen: Die eisigen Temperaturen ausserhalb des Gefieders der elterlichen Bauchfalte sind rasch das Ende des zarten Lebens in den dünnschaligen Eiern. Nach der Eiablage ist die Mutter so ausgezehrt, dass sie auf einer monatelangen Jagd ihre Fettreserven aufpolstern muss.
Das bedeutet, dass die aufopfernden Papas zwei bis vier Monate am Stück fasten, während das Ei brütet und das Küken wächst. Dabei versorgen sie ihre Brut mit einer speziellen Milch – ja, die Väter! Um das durchzustehen, halten die Strohwitwer fest zusammen und scharen sich in grossen Kreisen umeinander. Die Hungerkünstler schenken sich und dem Nachwuchs Energie durch Wärme. Dafür haben die Kaiserpinguine ein tolles System entwickelt, das von ihrem Teamspirit zeugt: Nach gewissen Zeitintervallen wechselt jeder seine Position. So sind alle mal in der wärmenden Mitte, mal am kühlen Rand. Nur die Jungtiere müssen nicht nach aussen. Diese Gruppenwärmetechnik wird von den Küken, sobald sie flügge werden, kopiert. Beim Anblick der Häufchen grauer Wattebäuschlein besteht definitiv ein Cuteness Overload. Schnell her mit meinem Plüschbaby!
Pfeilschneller Meisterschwimmer
An Land ist er mit dem für Menschenaugen so tollpatschig wirkenden Watschelgang eher gemächlich unterwegs, aber im Wasser ist der Kaiserpinguin ein flinker Jäger und sehr geschickter Taucher. Bis zu 20 Minuten hält er es in Meerestiefen um die 500 Meter aus. Mit Geschwindigkeiten von über 10 km/h jagt er Fische im offenen Meer und in Rissen im Packeis. Dabei ist er meist in Gruppen, so genannten “Flössen”, unterwegs und legt unglaubliche Entfernungen zurück. Manchmal lassen sie sich dabei beobachten, wie sie beim Schwimmen wie Delphine aus dem Wasser springen. Wissenschaftler finden dafür bislang keine andere Erklärung als pure Lebensfreude.
Was meinst Du? Haben die Spass? Sind Kaiserpinguine nicht toll? Wenn Du auch dieser Meinung bist, lass mir doch ein Like und sehr gern auch einen Kommentar da.
Ich freu mich!
Deine Bylle